Martin Buchholz
Die Liebe in der Zeit des Rinderwahnsinns - oder:

Männer und andere Geschlechts- krankheiten

Programmfoto "Männer und andere Geschlechtskrankheiten"
Martin Buchholz präsentiert eine aktuell überarbeitete Neufassung seines Programms, das in Berlin auch ein Jahr nach der „Wühlmäuse"-Premiere läuft und läuft und läuft...

Im Zuge der schaurig-linken Vergangenheitsbewältigung legt Buchholz ein grauenvolles Geständnis ab, zeugend von seiner sexuellen Abartigkeit: Ja, er war einst ein rrrradikaler Feminist. Ein Weiber-Umschwänzler. Ein Gesinnungs-Condom-Träger. Ein Quoten-Eunuch. Ein Warmdenker. Um die Selbstbezichtigung auf die Spitze zu treiben: Er war ein Frauenversteher. Noch immer ist er nicht ganz geheilt, doch heute weiß er: Das Weib ist die männliche Geschlechtskrankheit Nr. 1. Es handelt sich um ein maskulines Frauenleiden. Seit es einst im Paradies zur Eva-Kuierung von Adams Rippe kam, leidet der Mann an den sich daraus ergebenden Auswüchsen. Eben weil da was am Leibe hängt, was immer schwer zum Weibe drängt.

Das sündige Fleisch des Weibes treibt ihn in den Samenkoller, in die Besamungs-Schwerst-Exstase - kurz: BSE. Und diese männliche BSE-Krise währt nun schon Jahrtausende. Wie ist es dazu gekommen? Buchholz veranstaltet eine Anhörung mit Experten, die bisher noch nie im Kabarett aufgetreten sind: Gerhard Schröder streitet sich mit dem ollen Zeus, wer nun Europa den Stier macht. Shakespeare beginnt ein Techtelmechtel mit Angela Merkel und kommt dabei dem Rinderwahnsinn auf die Spur. Verona Feldbusch findet in Goethe einen Busenfreund. Die Gebrüder Gottschalck schauen Pandora in die Büchse. Renate Künast hat Ärger mit Promotheus. Aus dem vollmundigen Schaum einer Westerwelle taucht unvermutet Aphrodite auf. Und. Und. Und.

Satyrische Bocksprünge durch die Geisterwelt der Männer-Mythen mit aktuellen Zeit-Ansagen. Wie schrieb die »Süddeutsche Zeitung«: »Wer je das politische Kabarett totgesagt hat, der hat diesen Mann noch nicht auf der Bühne erlebt.«