Bekenntnisse

SPD – Schulzens Demütige Paarungsbereitschaft

Nr. 675 – vom 19. Januar 2018

Am kommenden Sonntag sondieren die Sozialdemokraten auf einem Bundesparteitag mal wieder bei sich selber. Die Parteispitze hat sich ja total verbohrt in die Hoffnung auf vier weitere Jahre an der Seite von Angela Merkel. Ganz im Sinne der bewährten SPD-Hymne: „Wenn wir schlurfen Seit’ an Seit’...“

Im gemeinsamen Sondierungspapier mit der CDU/CSU findet sich der schöne aussagekräftige Satz: „Im Teilzeit- und Befristungsrecht wird ein Recht auf befristete Teilzeit eingeführt.“ Nun sollte die befristete Teilzeit einer Großen Koalition eigentlich längst abgelaufen sein. Deshalb wollen etliche Delegierte dieses Befristungsrecht nun durchsetzen und die SPD in die wohlverdiente Opposition schicken. Allerdings hätte dann wohl auch die Teilzeitarbeit von Martin Schulz als SPD-Vorsitzender das Verfallsdatum erreicht.

Doch der wendehälsige Schulzismus wird sich aller Voraussicht nach auf dem Parteitag durchsetzen. Statt einer sozialdemokratischen Opposition erwartet uns wahrscheinlich nur das Übliche: eine Als-ob-Position. Soll heißen: Die Position der SPD auf dem schwarzroten Lotterlaken einer Großen Kopulation wird wie immer eine Unter-Stellung sein. Sie ist bei der Erfüllung einer qualvollen Ehepflicht stets die Unterlegene. SPD heißt in diesem Fall: Schulzens Demütige Paarungsbereitschaft.


Und dann noch:
Buchholz zum Nachhören

Am letzten Sonntag, 14. Januar, lief beim MDR KULTUR Café ein knapp einstündiges Interview. Der Moderator Vladimir Balzer kitzelte im Gespräch allerhand Biographisches aus mir heraus. Wen’s interessiert, hier ist die MP3-Datei [ca. 37 MB]: martin-buchholz_mdr_interview_2018-01-14.mp3