Bekenntnisse

Nichts Neues aus dem FDPuff!

Nr. 707 – vom 17. März 2023

Wie kann es geschehen, dass ein Un-Wicht zu einem Wicht wird, der plötzlich ungeheuer wichtig ist? Wie konnte zum Beispiel ein politischer Gnom namens Volker Wissing von einer Not-Very-Important-Unperson zu einem VIP mutieren? Auf einmal war er ein Ober-Wicht, der ober-important wurde?

Klar: Er ist ein langjähriges Mitglied eines Vereins der organisierten Asozialität. Es handelt sich um eine wohlfeile Dienstleistungs-Society. Dieser Escort-Service offeriert jedem wirklich zahlungskräftigen Freier meistbietend seine meist älteren Knaben zwecks politischer Liebesdienste. Da folgt man eben jedweder Linie, die von den Bedürfnissen der mächtigen Lover vorgeschrieben ist. Eine Linie, die gut begehbar ist, also ein Strich, auf dem man notgedrungen gehen muss, wenn man irgendwie im Verkehr bleiben will.


Wozu ist man sonst Verkehrsminister? Aber nur weil dieser Wissing am Auspuff jedes deutschen Autokonzerns hängt, kann man ihn doch nicht gleich als puff-süchtigen Junkie bezeichnen. Nein, er hält es eben mit der verbrannten Energie. Sein fossiles Herz ist ein Verbrennungsmotor, und den will er behalten – und zwar, bitte sehr, bis weit über das Jahr 2035 hinaus. Getreu dem alten freidemokratischen Motto: Porsche befiehl, wir folgen!
 
„Bild“ transformiert sich mal wieder
 
Die Chefredaktion der „Bild“-na, sagen-wir-mal-„Zeitung“ ist schon wieder mal auf dem Absprung. Es hat sich für sie ausgespringert. Natürlich wird das jäh entsorgte Triumvirat nicht mehr so berühmt werden wie der einstige „Vögeln-fördern-feuern“-Reichelt, den inzwischen (fast) jeder Bundesbahn-Schaffner kennt.


Die jetzige Auswechselung sei notwendig geworden, so die Verlagsmitteilung, da „kulturell eine fundamentale Transformation“ stattfinde. Gut, auch die Adjektive „journalistisch“ und „organisatorisch“ tauchen in diesem Zusammenhang auf, aber mir gefällt besonders das Kulturelle im Zusammenhang mit „Bild“. Das hängt vielleicht damit zusammen, dass meine Ärztin mir neulich angeraten hat, mich bei meiner Ernährung mehr um die Flora in meinem Dickdarm zu kümmern. Die dort ansässigen Bakterien-Kulturen benötigten offenbar ebenfalls dringend „kulturell eine fundamentale Transformation“.


Ich gebe zu, das war eine etwas verunglückte Assoziation: Man kann eine Springersche Chefredaktion schließlich nicht mit einem Dickdarm vergleichen. So ein Darm ist immerhin eine absolut notwendige und nützliche Einrichtung. Der wird wirklich gebraucht!
 
Söder ohne einen Koffer in Berlin

In Bayern tobt der Wahlkampf, also der Söder. Besonders begeistert lässt er sich immer wieder über Berlin aus – ein Pleiteunternehmen, wie er meint, das er auch noch im Länderfinanzausgleich alimentieren muss. Das Schönste an Berlin sei, so ließ er verlauten, dass man da schnell wieder wegkäme. Und gerade das macht die Stadt um so lebenswerter – nämlich, dass der Söder immer schnell wieder weg ist. Noch schöner wäre es allerdings, wenn Frau Giffey mit ihm ins bayrische Jenseits verschwinden würde. Aber man kann eben nicht alles haben.