SKANDAL! EIN FRIEDENSFÜRST
WIRD NICHT GENOBELT!
Nr. 747 vom 10. Oktober 2025
I.
Es gilt einen himmelschreienden Skandal zu vermelden! Eine ungeheuerliche Ungerechtigkeit! Sie werden es nicht glauben, aber dem Friedensfürsten Donald Trump ist der Friedensnobelpreis verweigert worden. Und den hatte ihm sein Kumpel Netanyahu schon fest versprochen. Es handelt sich also bei dieser Verweigerung um eine offene Kriegserklärung aus Oslo gegen den amerikanischen Präsidenten. Die Norweger haben Glück, dass Trump derzeit im Nahen Osten zu beschäftigt ist, sonst hätte er sofort im fernen Norden für Bombenstimmung gesorgt.
Trump hat inzwischen für die nahöstliche Region einen „eternal peace“ verkündet – einen ewigen Frieden, unter dem macht er‘s ja nicht. Zu diesem Thema gibt es allerdings einige kritische Einwände. Unter anderem äußerte sich dazu schon vor einiger Zeit in Frankreich ein gewisser Marquis de Sade. In Sachen „eternal Peace“ meinte der Marquis: „Der einzige Platz, wo man vielleicht einen ewigen Frieden findet, ist das Grab. Und jeder, der einen ewigen Frieden auf Erden verkündet, hat letztlich nichts anders vor, als einen unter die Erde zu bringen.“
Eine sadistische Aussage, die natürlich nicht auf Donald Trump gemünzt war, denn dieser Marquis de Sade kannte den amerikanischen Präsidenten wahrscheinlich gar nicht, obwohl er, der Maquis, im Umgang mit dem weiblichen Geschlecht ähnlich handgreiflich war wie Trump. Eine Handgreiflichkeit, die Trump im geschlechtlichen Aufklärungs-Unterricht für seinesgleichen auf den kitzligen Punkt brachte: „Grab them by the pussy“. Was ihm in den Vereinigten Statten viele pussyrliche Stimmen einbrachte von Wählerinnen, die sich dadurch irgendwie berührt fühlten.
II.
Doch zurück zu Donald Trump, dem eternal peacemaker. Als solcher hat sich Trump bekanntlich schon in der Ukraine verdient gemacht. Schon als Präsidentschaftskandidat hatte er angekündigt, dass er Russlands Krieg gegen die Ukraine sofort bei seinem Amtsantritt beenden würde. Wörtlich sagte er: „Within two days there will be peace.“ Aber kaum war er im Amt, hatte sich der Frieden auf einmal feige verpeaced. Aber das ist schließlich nicht Trumps Schuld. Was kann ein Friedensstifter dafür, wenn der Frieden klammheimlich stiften geht.
Jaja, ich geb’s zu: Das sind kleinliche, fast schon gehässige Einwände gegen den ewigen Friedensfürsten. Da spricht aus mir mal wieder der quittegelbe Neid, weil ich als Selbstdarsteller auf der Bühne niemals an das Showtalent dieses One-And-Only-Entertainers heranreichen werde. Nun hat er diesen Job schon lange ausgeübt bevor er Präsident wurde in einer Reality-TV-Show mit dem Titel: „The Apprentice“, auf Deutsch: der Lehrling, der Azubi. Dabei hatte er nicht viel zu tun. Zum Schluss der Show musste er lediglich den erbarmungslos erigierten Zeigefinger auf einen der Kandidaten spießen, um brüllend dessen finale Exekution zu verkünden: „You are fired!“
Diese drei Worte „You are fired” machten ihn berühmt und gefürchtet, zunächst nur in den USA, später auch in der übrigen Welt. So hatte zum Beispiel der israelische Gangleader einer rechtsradikalen Bande, also „Bibi“ Netanyahu, plötzlich unheimliche Angst, dass Trumps drohender Zeigefinger auch ihn aufspießen könnte, wenn er sich seinem obersten Befehlshaber gegenüber weiterhin der Subordination schuldig machen würde. Und so kuschte er notgedrungen. Die Mehrheit der israelischen Bevölkerung ruft diesem Höfling von Trumps Gnaden allerdings immer wieder zu: „You are fired!“ Er tut so, als wäre er schwerhörig. Seinem Herrn und Meister ist er allerdings eher schwer hörig.
III.
Apropos: Vielleicht zeigte sich das Nobelpreis-Komitee auch deshalb etwas störrisch gegenüber Trump, weil in dessen eigenem Land der Frieden keine Chance hat. Darum hatte er extra ein Kriegsministerium eingerichtet. Kürzlich beorderte er alle hohen Generäle und Admiräle zu einer Generalversammlung auf einen Militärstützpunkt nahe Washington. Dort forderte der Generalbevollmächtigte der Nation eine neue Kriegstüchtigkeit, allerdings nicht gegen einen äußeren Feind, irgendwo außerhalb der USA, sondern, wie er sagte, gegen den „Feind im Inneren“. Die Armee soll bei Bedarf sofort ausrücken kann gegen die feindlichen Städte im eigenen Lande. Und feindliche Städte sind all jene, die nicht von seiner treu ergebenen Prätorianer-Garde beherrscht werden.
Damit genug der Friedensbotschaften. Bei mir geht es am übernächsten Wochenende auf der Bühne der „Wühlmäuse“ unfriedlich weiter. Es gibt noch Karten unter diesem Link:
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Auf Wiedersehen und Auf Wiederlesen! Es grüßt Sie herzlich und hirnlich
Ihr Martin Buchholz
PS. Falls Sie in Frankfurt am Main oder Umgebung wohnen sollten: Morgen abend bin ich dort im KÄS, der „Kabarettistischen Änderungs-Schneiderei“, auf der Bühne. Hier der Link:
https://diekaes.reservix.de/p/reservix/group/