Bekenntnisse

Martins Jubiläum

Nr. 750 vom 11. November 2025

I.

Mal wieder der elfte Elfte. Der Martinstag. Mein Tag ist das eigentlich nicht. Ich traue mich heute kaum aus dem Haus aus Angst, dass ich, der unheilige Martin, aus Versehen mit dem Sankt Martinus verwechselt werde. Und dann komme ich nur noch mit einem halben Mantel nach Hause.

 

Es ist mir auch ansonsten viel zu unsicher auf unseren Straßen. In der Dämmerung, die zur Zeit ja viel zu früh einsetzt, wagen sich immer mehr zwielichtige Gestalten hinaus in die anbrechende Nacht. Da rotten sich ganze Horden von minderjährigen Chaoten zusammen, mit seltsamen Fackeln bewaffnet. Die ziehen in irrlichternden Demonstrationszügen umher und verbreiten Panik unter der Bevölkerung. Die braven Bürger verrammeln sich angstvoll in ihren Behausungen, wenn auf der Straße das bedrohliche Rabimmel-Rabammel-RABUMM ertönt. Und was macht die Polizei? Sie zieht sich feige zurück. Sie überlässt den frühkindlichen Terror-Milizen mit ihren potentiellen Flammenwerfern kampflos unsere Innenstädte. Ein Donald Trump hätte schon längst die Nationalgarde gerufen.

 

II.

Doch auch bei mir gibt es etwas Rabimmeln und Rabammeln, weil mit diesem Satire-Letter ein kleines Jubiläum eingeläutet wird. Dies ist nämlich die 750. Kolumne, mit der ich meine Leserinnen und Leser malträtiere. Deshalb habe ich heute auch ein kleines Jubiläumsangebot für Sie. Nachdem ich meine bisherigen elf Bücher längst alle vergriffen glaubte (von meinem neuen Buch mal abgesehen), tauchten kürzlich aus den Katakomben der Berliner „Wühlmäuse“ drei meiner verschollenen Werke wieder auf. (Man hat dort den Buch- und DVD-Shop mit den Veröffentlichungen der auftretenden Künstler schon vor Jahren eingestellt und nun mal das Lager aufgeräumt.)

 

Es sind nur wenige Exemplare, jeweils etwa fünfzehn Stück von jedem wiederentdeckten antiken Meisterwerk. Zwei Bücher sind aus den Jahren 2004 und 2007 – inzwischen eigentlich schon Geschichtsbücher über die damalige Zeit, und keine allzu schlechten (wie ich in der für mich so typischen Bescheidenheit meine). Ich habe mal in einige Artikel reingeschmökert und fand die Lektüre ziemlich spannend – und teilweise auch erschreckend, weil sich einiges aus dieser vermeintlich vergangenen Zeit so gräßlich gegenwärtig liest. (Und ich gebe zu, dass ich nach so vielen Jahren an der Schreibe und Denke des damaligen Herrn Buchholz einiges durchaus vergnüglich fand. Aber jetzt soll es genug sein mit der Eigen-Schmuserei. Von einigen Buchholz’schen Irrtümern schweige ich höflich, um mich selbst nicht zu verärgern.)

 

Das dritte Buch, ein satirisches Lexikon aus dem Jahr 2015, ist eher „zeitlos“, zumindest was ganz aktuelle Bezüge anging (von einem „Max-und-Moritz“-Poem über Angela Merkel und Obama mal abgesehen.)

 

Und natürlich gibt es nach wie vor mein neuestes Buch aus dem letzten Jahr, das aus urigen Vorzeiten in die jetzigen Spätzeiten reicht, die einem manchmal fast schon als Zu-Spät-Zeiten erscheinen.

 

III.

Hier also mein Angebot: Wenn Sie ein einzelnes signiertes Buch per Mail bestellen, kostet Sie das 20 € plus 3 € Versandgebühr. Alle Mehrfachbestellungen sind ohne Versandkosten. Die verschiedenen Buch-Titel habe ich von 1 bis 4 durchnummeriert (siehe weiter unten), so dass Sie nur diese Nummern angeben müssen, ohne die Titel zu nennen. Und natürlich sollten Sie die Anzahl der gewünschten Exemplare hinzufügen (zumindest so lange der karge Vorrat der älteren Bücher reicht) . Meine Mail-Adresse:

kontakt@martin-buchholz.de

 

Auch wenn Weihnachten noch ein paar Wochen entfernt ist, wäre es mir lieb, wenn Sie Ihre Bestellungen möglichst bald vornehmen würden – besonders, wenn Sie Bücher verschenken wollen und ich für die Beschenkten eine persönliche Widmung hinzufügen soll. Am 1. Dezember verziehe ich mich in südliche Gefilde, weil der Winter in hiesigen Landen für mich oft atemberaubend ist. So muss ich andere Menschen mit dem Versand beauftragen (die Bücher sind natürlich dann schon signiert). Hier also die kurzfristige Buchauswahl:

 

Buch Nr. 1

ist natürlich das letzte Buchholz-Opus „Männer Macht und Mythen – Von Erschöpfern und Erschöpften“, ein satirischer Streifzug durch die patriarchale Menschheitsgeschichte.  Bei Amazon finden sich einige sehr freundliche Fünf-Sterne-Besprechungen (wenn Sie weitere, möglichst viele hinzufügen würden, wäre es für mich sehr hilfreich).

 

Beim rbb-Fernsehen hieß es in einem Bericht: „Der Kabarett-Altmeister ist zurück. Ein Satyr, wie er im Buche steht. Denn diesmal hat der Teufelskerl einen Höllenspaß daran, uns mit mythischen Menschheitsgeschichten zu verdutzen. Ein feministisch-denkanstößiges Buch: Urgeschichte als His-Story – doch wo bleibt Her-Story?“

 

Buch Nr. 2

„Missverstehen Sie mich richtig! – Ein satirisches Lexikon“, erschienen 2015.  Hier ein Auszug aus dem Vorwort, wo ich das Dilemma beschreibe, meine unziemlichen Gedanken von A bis Z zu sortieren:

 

„Wenn ich A sage, muss ich nicht zwangsläufig B sagen, zumal schon das A etwas Irrtümliches sein kann, das sich dann fortsetzt beim B und C. Im schlimmsten Fall führt das zu ABC-Waffen. Ein besonders perverses Beispiel der zwanghaften ABC-Logistik.

Es ist dieses Muss, diese gnadenlose Wenn-dann-Logik, diese Zwangsjacke, in die unser Denken gepresst wird, die uns das Leben und das Lieben oft so schwer macht.“

 

Buch Nr. 3

„Deutsches Wortissimo“, erschienen 2007. Geständnisse eines Gewohnheitsdenkers, voll von Artikeln und Essays zum damaligen Zeitgeschehen, aber auch darüber hinaus gehende. Unter anderem enthülle ich als geübter Verschwörungstheoretiker in einem langen Stück mit dem Titel „Die Wahrheit über den 11. September“, wie der Al-Qaida-Agent Elvis Presley mit Hilfe von Marilyn Monroe und Margot Honecker den Anschlag auf das World Trade Center plante.

 

Buch Nr. 4

„Stupid White Ger-Man“, 2004 erschienen. Eine Expedition durch die Tiefen des deutschen Hohlraums, inklusive eines längeren Kapitels mit meinen unflätigen Beiträgen zum Irak-Krieg des George Double-You Bush: „Oh, What a Lovely War. Wie gesagt, fast schon ein Geschichtsbuch, erstaunliche Geschichten inklusive.

 

So! Und jetzt helfen Sie mir gefälligst bei der Verhökerei meiner Machwerke, damit ich wenigstens zu Weihnachten nicht länger am Hungertuch nagen muss – nur weil ich mich vor 750 Newslettern mal so leichtsinnig entschieden habe, meinen zweifelhaften Service einer nicht minder zweifelhaften Leserschaft völlig kostenlos anzubieten.

 

Es grüßt Sie herzlich und hirnlich

 

Ihr Martin Buchholz

 

PS. Übrigens bin ich am Sonnabend, 21. Februar 2026, 20 Uhr, wieder mal im  Hamburger „Lustspielhaus“. Ticket-Telefon 040 55565556